SKW Piesteritz will bis 2027 auf Okö-Strom umstellen. Dann sollen 100 Prozent des Bedarfs mit selbsterzeugtem und zugekauftem Strom aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden. „Um dieses Ziel zu erreichen, werden an allen Standorten der SKW Piesteritz auf sämtlichen geeigneten Dach- und Freiflächen Photovoltaik-Anlagen installiert“, erläutert Matthias Mißling, Leiter des Zentralbereichs Technik. Eine Bestandsaufnahme habe ergeben, dass damit der Strombedarf an einem sonnigen Sommertag in den Mittagsstunden zu 50 Prozent autark gedeckt werden könnte. Darüber hinaus ist im Rahmen des Vorhabens „Grüner Strom“ geplant, in Kooperation mit strategischen Partnern Strom aus Windkraft zu erhalten. „Wir werden die Möglichkeiten der Eigenerzeugung maximal nutzen“, kündigt Mißling an. Auch Partnerschaften in Projekten bzw. langfristige Lieferverträge im Bereich der Stromerzeugung aus anderen erneuerbaren Energiequellen, wie Wasserkraft oder Biomasse, werden geprüft.
Aktuell werden bereits die Dächer der Küche Nord, der E-Werkstatt und des Anwendungstechnikums zur Bestückung mit Photovoltaik-Anlagen vorbereitet. Die Module hierfür wurden Anfang Januar geliefert. Zudem laufen derzeit technische Abstimmungen mit dem regionalen Netzbetreiber, an dessen Netz die Anlagen angeschlossen werden. „Der hier erzeugte Strom soll ausschließlich eigengenutzt werden. Eine Einspeisung in das öffentliche Netz ist nicht geplant“, so Mißling. Für die Montage und insbesondere für die Anbindung an das Stromnetz der SKW Piesteritz werden gegenwärtig technische Standards entwickelt, die den weiteren Anlagenaufbau über Folgeinvestitionen beschleunigen sollen.
Für das Vorhaben „Grüner Strom“ als Teil des Investitionsprogramms „Green Deal“ werden ca. 45 Mio. Euro bereitgestellt. Es fügt sich in eine Reihe von Maßnahmen zur grünen Transformation der SKW Piesteritz. Diese wurden von der gleichnamigen Projektgruppe entwickelt und unterteilen sich in „Maßnahmen zur Emissionsbehandlung“ und „Maßnahmen zur Emissionsvermeidung durch Effizienzsteigerung bzw. Prozessänderung“. Durch die Umstellung auf Öko-Strom mindert die SKW Piesteritz zukünftig ihren CO2-Fußabdruck um 430 kg CO2/MWhel.